COACHING FÜR SCHAUSPIELER

Drehvorbereitung - Praktische Aspekte


Realistisches Timing der Vorbereitungszeit; Rollenanalyse, Verständigung über Genre, Stil, Zeit, Land, Kultur, etc.; möglicher Erwerb besonderer Fähigkeiten (Gebärdensprache, Fremdsprache, Akzent, Dialekt, Behinderung, Klavierspielen o.ä.); bei Bedarf Erstellung eines Rechercheplans (Krankenhaus, Polizei, Altersheim, KTU, Psychiatrie; Berücksichtigung von Zeitsprüngen/Jahreszeiten.


Drehvorbereitung - Arbeit an der Rolle


Auslotung der Aspekte, die der Rolle Leben verleihen; Nutzung der Erfahrungen, der Phantasie und Ideen des Schauspielers; gemeinsame Forschungsreise durch das Drehbuch; Wie denkt, fühlt, spricht, lebt die Figur; Ausloten von Extremen und Heranführen an Extreme (Liebe, Tod, Freude, Hass, Trauer, Angst, Neid; Auslotung der Figurenkonstellation (Was soll/darf/braucht/muss die Figur wissen oder nicht); Erarbeitung der Körperlichkeit der Rolle; Training der Flexibilität in jeder Hinsicht.


Castingvorbereitung


Casting als Chance angehen und nicht als Hinrichtung fürchten! Ein Casting ist kein Dreh, aber oft wird schon eine drehfertige Variante erwartet, so dass viele Punkte aus Arbeit an der Rolle auch für Castingvorbereitung gelten. Verständigung über die vorhandenen Informationen zur Rolle schon im Vorfeld, vorherige Klärung von Fragen und Unlogischem mit der Castingagentur. Erarbeitung mehrerer Varianten für flexible Angebote. Training von Cold Readings mit anschließendem facettenreichem Spiel (bereit für eine unbekannte, neue Szene sein, bereit sein, wenn mir beim Casting plötzlich vielleicht eine andere Rolle angeboten wird, als die, auf die ich mich vorbereitet habe). Training der emotionalen Bereitschaft, sofort ins Extrem zu gehen. Wahl des passenden Outfits, passender Requisiten. Runterfahren der Selbstkontrolle (Wie war ich? Wie haben die geguckt? Waren die nett?)


Schauspieler, die gerade viel gedreht haben...


...befinden sich in der privilegierten Situation, nicht über ihre Einsetzbarkeit nachdenken zu müssen, sie haben gerade erfolgreich gearbeitet, haben nicht den Druck, und können sich, entspannt weiterbilden: sich z.B. in neue Genres einarbeiten, Extreme und Neues ausprobieren, Cold Readings üben und entspannt und locker im Training bleiben.


Schauspieler, die länger nicht gedreht haben...


...sollten mit der Einstellung zur Probestunde kommen “Ja, ich will an mir arbeiten, es macht Sinn, dass ich mich verbessere, ich gehe konstruktiv heran, und bin offen für Neues.” Hier gilt es, die Freude an der Arbeit mit sich selbst zu (re-)aktivieren, Versagensängste abzubauen, die Spielfreude zu (re-)aktivieren, eine ehrliche Selbsteinschätzung zu entwickeln, eine klare Zielstellung und ein konstruktives Vorgehen zu entwickeln, die helfen, Verunsicherungen, Selbstzweifel, Druck und Ängste abbauen. Kontrolle von Fotos und Showreel auf Aktualität und Qualität, Imageberatung (z.B. will ich so wirken, wie ich momentan auf andere wirke? Körperlichkeit verbessern, etc...). Arbeit an der sprachlichen Flexibilität (Farbe, Akzente, Dialekte, Aussprache, usw.), Optimierung der Gesamtpräsenz, Erarbeitung von Rollen verschiedenen Genres, Training von Cold Readings, Stärkung der Kamerapräsenz.